Familie-Praxis

Bindungsdynamik

Das Fundament sicherer Bindungen kann nur stattfinden, wenn die Voraussetzungen von Sicherheit und Halt in der gemeinsamen Interaktion zwischen der Mama und dem Papa stattfinden können.
Es reicht aber bei weitem nicht aus, Babys nach der Geburt an den Busen zu setzen, und ihm etwas Zeit in der Verbundenheit mit ihren Mamas und ihren Papas zu gönnen.
Die Bindungsdynamik beginnt schon früh in der Schwangerschaft, respektive bei der Entstehung und Entwicklung dieser kleinen Wesen, und verändert sich im Laufe der Jahre mit der Entwicklung zu tiefschichtigen Ebenen, die Kinder zu selbstbewussten und starken Persönlichkeiten heranreifen lässt.

Das Programm der Bindung ist vergleichbar mit einer Wurzel eines Baumes. Es braucht mit der Schwangerschaft mindestens, unter idealen Voraussetzungen, sechs bis sieben Jahre bis die Kinder mit ihren Bindungs-Wurzeln oder ihren Bindungs-Instinkten natürlich verankert werden können.

Diese sechs Bindungsarten sind hier in ihrer zunehmenden Komplexität aufgelistet: (bitte Anklicken zum Weiterlesen)

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Im ersten Lebensjahr bindet sich das Baby über seine Sinnesorgane.
Babys orientieren sich über Berühren, Hören, Sehen Riechen und Saugen.

Im zweiten Lebensjahr über Gleichheit.   
Das Kind will die Art und Ausdrucksweise der Mama annehmen. Im Mamas Schuhe zu laufen oder ihren Hut aufzusetzen.

Im dritten Lebensjahr bindet es sich über Zugehörigkeit und Loyalität.
Sie verhalten sich wie kleine Ritter. das ist meine Mama, mein Teddy!  Zugehörigkeit zur Mama führt dann zu Loyalität, so dass man folgsam und treu auf ihrer Seite steht.

Im vierten Lebensjahr über Bedeutsamkeit und Wertschätzung.
Das Kind spürt, ich bin ein einzigartiger Mensch, und ich habe einen einzigarten Beitrag zu leisten. Meine Eltern nehmen mich so, wie ich bin. Wenn wir für unsere Eltern wertvoll und bedeutsam sind, sichert uns dies Nähe und Sicherheit.

Im fünften Lebensjahr über seine Gefühle.
Starke Gefühle von Zuneigung, Wärme und Verlieben. Kinder malen Herzchen, und wollen den Papa heiraten. Wenn das Kind spürt, dass es einen Erwachsenen hat, der es aus tiefstem Herzen liebt, dann folgt die Vertrautheit!

Vertrauen
Die sechste Art sich zu binden besteht darin, dass Kinder ihren Eltern vertrauen. Kinder, die sich an ihren Eltern orientieren, haben ungern Geheimnisse vor ihnen, da dies zu einem Verlust an Nähe führt. Dem Kind gibt es das Gefühl, wenn es seinen Eltern ein Geheimnis anvertrauen darf, jederzeit willkommen geliebt, akzeptiert und angenommen zu sein.

Bei einer gesunden Entwicklung verflechten sich diese sechs Bindungs-Stränge, - stärken unsere Kinder zu ausgeglichenen Persönlichkeiten und geben mit all diesen Bindungs-Eigenschaften die Grundsteine fürs Leben und setzen das Fundament für die späteren Selbst- und Sozialkompetenzen.

Nicht alle Kinder können ihre Bindungspotenziale voll ausschöpfen. Da Babys und Kinder aber auf Beziehungen und Bindungen ausgelegt sind, werden sie alles daran setzen um diese beizubehalten. Notfalls geben sie sich auch mit Ersatzmittel zufrieden oder schaffen sich den optimalen Ausgleich.

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